Ein weiterer kleiner, hin und wieder in unserem Gemüsegarten anzutreffender Schmetterling ist Baliochila hildegarda aus der Familie der Bläulinge. Die Tiere können überraschend gut laufen und klettern. Häufig findet man diese Art auf Kuhbohnen (Vigna unguiculata, in Kenia: Cowpea), wo sie offenbar Pflanzensäfte aufsaugt. Leider konnte ich bisher nur Bilder der adulten Tiere machen. Die Larven dieser Art sollen baumbewohnende Flechten fressen.
Zur Nachzucht von Euphaedra neophron habe ich einige Wildlinge von Blighia unijugata in unserem Garten gepflanzt. Bei einzelnen dieser Pflanzen fielen mir Mitte 2013 Fraßspuren auf. Da die Pflanzen zu diesem Zeitpunkt erst wenige Blätter entwickelt hatten, fand sich die Ursache ziemlich schnell. Auf den Blattunterseiten ruhten die unten abgebildeten weißlichen, glasartig wirkende Raupen mit schwarzen Köpfen. Die Raupen konnten zunächst keiner bestimmten Art zugeordnet werden. Erst nach dem Schlupf der Raupen konnten wir die kleinen, sehr agilen Schmetterlinge als Andronymus caesar identifizieren. Es ist uns leider nicht gelungen, die Tiere in Gefangenschaft weiter zu vermehren.
Im Sommer 2014 konnte ich in unserem Garten an der kenianischen Küste eine Massenvermehrung des Eulenfalters Brithys crini beobachten.
Zunächst zeigten sich rotbraune Streifen auf den Blättern eines Amaryllisgewächses. Die näherer Betrachtung der Blätter ergab, dass die Verfärbung durch minierende Larven von wenigen Millimeter Länge verursacht wurden. Ich entfernte die befallenen Blätter der Pflanze nahe der Zwiebel, um die Ausbreitung des Insekts im Garten zu verhindern.
Nach einigen Tagen traten die Larven an Pflanzen der Art Pancratium zeylanicum auf. Mehrere Horste dieser Art waren befallen. Die Blätter waren von den Enden her gelb verfärbt. Zum Blattansatz hin gab es Bereiche, wo nur die transparente Cuticula verblieben war, während darunter jeweils mehrere, rund 1 cm lange Larven gemeinsam das Gewebe fraßen. Wieder habe ich die befallenen Blätter möglichst vollständig erntfernt, um die weitere Ausbreitung des Schädlings zu unterbinden.
In den nächsten Wochen wurden dennoch sukzessive weitere Amaryllisgewächse im Garten befallen. Als Futterpflanzen wurden neben Pancratium zeylanicum vor allem eine große Crinum-Art und Zephyrantes roseus sowie Hippeastrum genutzt. Bei starkem Befall einzelner Pflanzen kam es zum Kahlfraß der Blätter, wonach die verbliebenen großen Raupen auch an und in den Zwiebeln zu fressen begannen, was letztlich einige Horste vollständig vernichtet hat.
Einige Raupen habe ich in Eisboxen verbracht und mit Blättern der Nahrungspflanzen gefüttert. Nach dem Puppenstadium konnte ich die bis dahin unbekannten adulten Tiere betrachten. Nach einer kurzen Internet-Recherche wurden die geschlüpften Eulenfalter der Art Brithys crinizugeordnet.
Derweil ging die Vermehrung der Schmetterlinge trotz manueller Bekämpfung ungebremst weiter.
Versuchsweise habe ich eine Raupe einem unserer Hühner vorgeworfen, die ansonsten gierig nach jedem Insekt und Wurm schnappen. Nach einem kurzen Blick auf die potenzielle Beute wandte dich das Huhn sofort wieder ab. Offenbar reichte schon die Warnfärbung der Raupe, um dem Huhn den Appetit zu nehmen.
Als natürlicher Feind des Falters agiert in unserem Garten jedoch eine bestimmte, recht häufige Ameisen-Art. Die Ameisen können die Raupen schon während des Minierens ausfindig machen und halten sich dann auf dem Blatt unmittelbar über den Larven auf. Allerdings ist es den Ameisen unmöglich, die dünne Cuticula zu durchbohren, um die Raupen zu erbeuten. Wenn die Raupen zu groß werden, verlassen diese jedoch das schützende Blatt und werden von den Ameisen ergriffen. Angriffe der Ameisen sind nur in Überzahl erfolgreich, denn die Raupen können sich gut gegen einzelne Ameisen verteidigen. Wird eine Raupe attackiert, so würgt sie einen Tropfen Nahrungsbrei hervor und betupft die angreifende Ameise damit. Die derart getroffene Ameise lässt daraufhin von der Raupe ab und läuft für einige Zeit sichtlich irritiert umher.
Über die Ursache des massiven Befalls mit Brithys crini kann ich nur spekulieren. Vermutlich ist die günstige Witterung mit gleichmäßig verteilten Regenschauern von etwa April bis Oktober 2014 der Hauptgrund. Zusätzlich hatte ich zu Beginn der Regenzeit alle Zierpflanzen im Garten mit Diammoniumhydrogenphosphat (in Kenia kurz „DAP“) gedüngt. Die Pflanzen wuchsen deshalb ausgesprochen gut und entwickelten üppige Blätter – optimale Voraussetzungen also für die Larven des Falters.
Im Winter 2008/2009 habe ich einige Äste einer frisch gefällten Eibe in zwei meiner Aquarien eingebracht.
Die Äste wurden zunächst an den Enden abgebrochen, denn Motorsägenschnitte sehen nicht so besonders natürlich aus. Eibenholz ist recht zäh, deshalb benötigt man zum Abbrechen dickerer Äste viel Kraft oder Hilfsmittel wie einen Schraubstock. Mit einer Bürste und kaltem Wasser habe ich die Äste sorgfältig gereinigt. Lose Rinde an den Astenden wurde mit einem Messer abgeschnitten. Abgekocht oder vollständig entrindet wurden die Äste nicht.
Einige Wochen nach dem Einbringen in die Aquarien bildete sich flaumiges, weißes Mycel auf der Rinde, wobei vor allem die Schnittstellen der Rinde an den Astenden betroffen waren. In dieser Zeit wurde die Schicht lebender Zellen, die Holz und Rinde verbinden (Kambium), durch Pilze zersetzt. Dieser Fäulnisprozess hatte keine sicht- oder messbaren Auswirkungen auf die Wasserqualität. Leitfähigkeit und Nitratgehalt des Wassers zeigten die für meine Aquarien üblichen Werte. Vermutlich war die Holzmenge einfach zu klein im Verhältnis zum Wasserinhalt der Aquarien und dem regelmäßigen Wasserwechsel.
Nach einigen Monaten konnte die Rinde problemlos und ohne Hilfsmittel vom Holz gelöst werden. Das Holz hatte nach dem Entfernen der Rinde eine satt hellrote Farbe, die zu den wenigsten Aquarien passen dürfte. Später weicht das Hellrot aber einem dunklen Graubraun, was ganz attraktiv aussieht. Bis heute befindet sich das Eibenholz fast 3 Jahre unter Wasser und es hat nur wenig an Härte verloren.
Das Holz der Eibe ist von Natur aus sehr feinporig, dicht und frei von Harzkanälen. Diese Eigenschaften sind so ausgeprägt wie bei keiner anderen einheimischen Holzart. Sollten sich einheimische Hölzer also überhaupt für Dekorationszwecke im Aquarium eignen – was in Foren immer wieder diskutiert wird – dann würde ich das beim Eibenholz am ehesten erwarten. Die Giftigkeit der Eibe für manche Wirbeltiere steht nicht im Widerspruch zum Einsatz im Aquarium. Alle farbigen Hölzer wären so gesehen „giftig“, da sie eigens zu diesem Zweck vom Baum eigelagerten Stoffe enthalten, die hauptsächlich gegen Pilze gerichtet sind, aber durchaus Wirkungen auf Fische und Wirbellose im Aquarium haben können.
Das Wasser in meinen Aquarien mit Eibenholz ist übrigens weich und nur mäßig warm, 21-23 °C.
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