Papilio demodocus ist der häufigste Schmetterling an der kenianischen Küste. Man trifft ihn regelmäßig in Hausgärten, entlang von Säumen und allgemein in der offenen, aber durch Gehölze strukturierten Küstenebene.
Es handelt sich um einen Schädling der örtlichen Landwirtschaft. Allerdings ist den Farmern oft gar nicht bekannt, dass es sich bei dem lebhaften schwarz-weißen Schmetterling und den „Würmern“ auf ihren Orangen- und Limonen-Bäumen um das selbe Tier handelt.
In ihrem Lebenszyklus wechselt diese Art zwischen verschiedenen Strategien die der Tarnung (Mimese) oder der Abschreckung (Mimikry) von Fressfeinden dienen.
Die Larven ähneln mit ihrer braun und weiß gefleckten Färbung zunächst verblüffend einem länglichen Häufchen Vogelkot. Unter natürlichen Bedingungen werden die Eier nur einzeln an den Nahrungspflanzen befestigt. Ohne dieses Verhalten des weiblichen Schmetterlings wäre die Tarnfärbung der jungen Raupen wohl ziemlich wertlos. Auch das Verhalten der Raupe ist entsprechend angepasst, denn sie hält sich in diesem Stadium in der Regel auf der Blattoberseite auf.
Nach weiterem Wachstum häutet sich die Raupe und nimmt eine hellgrüne Färbung mit einzelnen schwarzen Ringen und Streifen an. Auf einem Segment nahe dem Kopf der Raupe findet sich an beiden Seiten des Körpers je eine schwarze Markierung. Durch diese vorgetäuschten Augen und die grüne Grundfärbung ähnelt das ganze Wesen einer kleinen Schlange. Wird die Raupe gestört, so kann sie zudem ein rotes, fleischiges Organ (Osmaterium) ausstülpen, welches einer Antenne oder Zunge gleicht und die vermeintliche Gefährlichkeit der Raupe unterstreicht.
Nach dem Larvenstadium bildet Papilio demodocus eine Gürtelpuppe. Die Färbung der Puppe ist sehr variabel und reicht von Hellgrün über Hellbraun bis Orange.
Dieser Schmetterling ist ausgesprochen einfach zu züchten und derzeit mit Sicherheit nicht in seiner Existenz bedroht. Ich bin deshalb der Meinung, dass dieses Tier ganz besonders für den Biologieunterricht an kenianischen Schulen geeignet ist.
An Papilio demodocus lassen sich hervorragend der Lebenszyklus eines holometabolen Insekts sowie das Wechselspiel von Mimikry, Mimese und Verhalten durch Selektion demonstrieren.
Papilio demodocus zeigt in Gefangenschaft gegenüber manchen anderen Schmetterlingsarten aggressives Verhalten und jagt diese mitunter ausdauernd. Dadurch werden die gejagten Schmetterlinge geschwächt oder sogar getötet. In kleineren Volieren kommt deshalb nur eine Vergesellschaftung mit robusten Arten wie etwa Danaus chrysippus in Frage.